HOCHWERTIGE KUNSTDRUCKE FÜR DEIN ZUHAUSE
ato bietet eine erlesene Auswahl an hochwertigen Kunstdrucken an. In Zusammenarbeit mit den Künstler:innen von ato sind bisher zwei limitierte Serien zu den Themen „Humor“ und „Struktur“ entstanden.
In enger Absprache wurden die Poster im Offset Druckverfahren von der regional ansässigen Offsetdruckerei Wolfgang Karwatzki produziert.
Entdecke alle Kunstdrucke in unserem Online-Shop – Ideal für dein Zuhause oder zum Verschenken.
Zehn gute Gründe – die neue Poster-Edition von ato
Ein Text von Katarina Schorb
Erfrischend, trocken, schwarz, unterschwellig oder flach - so vielfältig kann Humor sein, das Thema der neuen Poster-Edition von ato. Die Beiträge der zehn beteiligten Künstler:innen spiegeln die unterschiedlichen Arten des Humors und stellen sich der Frage, ob und warum es heute überhaupt noch Grund zum Lachen gibt.
Sibylle Wagner thematisiert das Gefühl der Hilflosigkeit und Überwältigung angesichts einer scheinbar nicht abreißenden Flut an schlechten Nachrichten und Krisen. Das Poster zeigt mit Bleistift geschriebene Begriffe, die das ganze Spektrum negativer Nachrichten umspannen, vom Weltuntergang, Naturzerstörung und Fremdenfeindlichkeit bis hin zu Stress, Angst und Respektlosigkeit. Am unteren Rand steht eine kleine Figur mit erhobenen Händen, deren kindlicher Ausruf der Ablehnung „Och Menno!“ der Schwere der negativen Meldungen entgegensteht. Dadurch wird die Ernsthaftigkeit des Motivs gebrochen, gleichzeitig macht Sibylle Wagner jedoch uns auch bewusst, dass die Ablehnung schlechter Nachrichten zwecklos ist. So hilft uns der durch Humor erzeugte Bruch, dem Gefühl der überwältigenden Schwere zu entkommen und dadurch wieder handlungsfähig zu werden.
Für Maike Denker ist Humor ebenfalls ein Mittel, welches gegen das herrschende Gefühl der Ohnmacht hilft. In ihrem Poster zeigt sie eine Anordnung von Baumblättern in der Art einer Schautafel. Alle Blätter weisen kreisrunde Ausschnitte auf, die charakteristisch für die Blattschneiderbiene sind, eine der 560 bei uns heimischen Wildbienenarten. Die Blattschneiderbiene nutzt diese wie Konfetti aussehenden Kreise aus Blättern zur Brut. Im Poster sehen wir allerdings dieses tierische „Konfetti“ – was für uns Menschen für ausgelassene Freude und Feierlichkeit steht – gerade nicht, so wie womöglich auch die Blattschneiderbiene bald nicht mehr zu sehen ist. Sie ist, wie etwa die Hälfte der Wildbienenarten, vom Aussterben bedroht. Dennoch gibt das Poster auf humorvolle Weise Anlass zur Hoffnung: Denn Maike Denker macht nicht nur auf den Artenschutz aufmerksam, sondern bezeichnet die Arbeit als Koproduktion, bei der die Zusammenarbeit von Mensch und Tier zu etwas Neuem führt.
Auch in den Postern von Axel Philipp, Daniele Dell'Eva und Nemanja Sarbajic spielen Tiere eine Rolle. Axel Philipps Motiv erinnert auf den ersten Blick an ein Vogel- oder Osternest mit vier Eiern. Doch wird beim zweiten Blick klar, dass hier etwas nicht ganz stimmt. Denn die vier eierförmigen Elemente sind miteinander verschmolzen. Ist hier der Natur ein Fehler unterlaufen? Oder sind wir Zeuge eines evolutiven Prozesses, einer anderen Form der AI, der animalischen Intelligenz?
Die Heiterkeit, welche uns die in der Natur zu findenden Farben und Formen vermitteln können, ist auch das Motiv in Daniele Dell'Evas Poster. Ein Papagei bildet das Hauptmotiv, doch entpuppt sich der lebendig wirkende Vogel als dekorative Blumenvase. Nemanja Sarbajics Poster zeigt in „The Look of Love“ einen großen Pandabären aus Plüsch inmitten anderer Plüschtiere, die uns wie zum Gespräch bereit gegenüber sitzen.
Stephanie Senge, Natascha Schoenaich, Desirée Eppele und Gin Bahc beschäftigen sich mit gesellschaftspolitischen Themen. Stephanie Senge zeigt uns in ihrer Bleistiftzeichnung eine Frauenfigur in einem ausgestellten Kleid, die als „glücklich verzückte Frauen-Suffragette“ bezeichnet wird. Suffragetten waren Frauenrechtlerinnen im 19./20. Jahrhundert, die sich durch widerständische Aktionen, zum Beispiel durch Hungerstreiks, für das Frauenwahlrecht einsetzten. Die tautologische Übertreibung (glücklich und verzückt) zusammen mit der cartoonhaften Darstellung der tanzenden Suffragette steht in Widerspruch zum bedeutsamen Kampf der historischen Frauenbewegung. Gleichzeitig spielt Senge hier auf das Thema des Konsums und seines Glücksversprechens an, ein zentrales Thema in ihrem künstlerischen Schaffen. Denn bei einer Aktion in London 1912 haben die Suffragetten die Schaufenster der Geschäfte mit Steinen eingeworfen, um so auf die Bedeutung von Frauen im öffentlichen Leben, als „Kaufkräfte“ und Wählerinnen, aufmerksam zu machen. So eröffnet sich auch in diesem Poster ein humorvoller Widerspruch, der uns zur Frage führt, welche Haltung wir heutzutage zum Konsum haben: „Glücklich verzückt entrückt?“
Natascha Schoenaich wiederum arbeitet mit dem Mittel der Übertreibung. Ihr Poster zeigt ebenfalls eine Frau, von der allerdings fast nur der nackte Oberkörper zu sehen ist. Dieser ist mit einer Vielzahl an Brüsten übersät. Für Schoenaich ist diese Figur „ein Mensch, der quasi unbeschränkt geben und nähren kann“, die gleichzeitig dafür als „abnormal“ angesehen wird. Es ist eine tragisch-komische Figur, „erotisch-komisch, monströs-komisch“, so Schoenaich.
Mit Sexualität beschäftigt sich ebenfalls Gin Bahc. Im Vordergrund ihres Posters sind zwei Spielzeugfiguren inmitten einer Tüte Pommes zu sehen, die zu einem Blow Job arrangiert sind. Hinter den Figuren sehen wir eine Hand, die Ketchup aus einem Beutel drückt, der auf eine aufrecht stehende und bereits mit Ketchup durchtränkte Pommes tropft – „Food Porn“ im buchstäblichen Sinne. Die schnelle Befriedigung von Bedürfnissen, durch Fast Food oder ein Quickie, wird hier von Gin Bahc ironisch vorgeführt.
Die Farbkleckse, -schlieren und -tropfen auf Desirée Eppeles Bild lassen auch an Körperflüssigkeiten denken. Der Bildträger ist eine Zusammenstellung von Kartons, die dreidimensional in den Raum ragen. Das Bild geht jedoch über den Träger hinaus und erstreckt sich auf die Wand, wo der Titel „Schinkendes Siff“ zu lesen ist. Das Wortspiel, bei dem die Anfangsbuchstaben vertauscht wurden, korrespondiert mit der Malweise und dem Material und ruft Assoziationen mit Schmutz und Ekel hervor. Das „sinkende Schiff“ ist traditionell jedoch ein Motiv, das sinnbildlich für die untergehende Gesellschaft steht. Auch bei Eppele erzeugt so das Wortspiel Witz und bricht mit der Ernsthaftigkeit des Themas.
Bei Kilian Kretschmer ist es der Kontext, der den Witz erzeugt. Sein Postermotiv ist die Fotografie eines ausgeschalteten Fernsehbildschirms. Aufgehängt im Wohnzimmer, wird sofort klar, um was es sich handelt und das Poster wird zum flachen („flat“) Witz im buchstäblichen Sinne. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn der ausgeschaltete Bildschirm zeigt in der Fotografie eine Spiegelung. Das Poster wird zur Projektionsfläche, zum screen bzw. Schirm, das uns zur Bedeutungssuche einlädt und gleichzeitig das Sehen selbst thematisiert. Der Fernseher, der eigentlich Bilder projiziert, wird selbst zum Bild, das ein Bild enthält. Die mehrfachen Doppelungen werden zum Spiel mit Spiegeln. Oder ist das Ganze nur ein „Fake“? Die besten Witze geben uns zu denken.
In Anbetracht der neuen Poster-Edition stellt sich die zu Beginn formulierte Frage, ob und warum es heute noch Grund zum Lachen gibt, auf andere Weise. Die Poster zeigen, dass gerade weil es heute so viele Krisen gibt und die Unzulänglichkeiten des Lebens so groß zu sein scheinen, wir Humor zeigen sollten. Denn Humor – egal in welcher Form – ist Ausdruck einer Haltung des Widerstandes, bricht mit der Ernsthaftigkeit und gibt so Hoffnung.
Humoristische Kunstdrucke
Die Edition zum Thema "Humor" besteht aus zehn hochwertigen Kunstdrucken in Größe A1, die im ato-Shop erworben werden können. Warum das Thema "Humor"? Warum nicht? Was wären wir denn nur ohne Humor?
Kunstdrucke – "Struktur" Edition
Anlässlich des zehn wöchigen Kunst- und Wissenschaftsfestival "WERKstattPALAST" haben 21 ato-Künstler:innen Motive zum Thema Struktur eingereicht. Die hochwertigen Offsetdrucke haben die Größe DIN A1. Die komplette "Struktur" Edition gibt es in unserem ato-Shop.