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Forest Archive / a Temporal Collection
Years captured in fragments — bark-memories accumulating, textures speaking across time.

Meine künstlerische Praxis, die sich in raumgreifenden Installationen mit skulpturalen, klanglichen und videografischen Elementen entfaltet, wurzelt in einem Ritual: ausgedehnten Waldspaziergängen und dem systematischen Sammeln von Objekten, die durch Zeit und Erosion geformt wurden. Diese ursprüngliche Geste des Archivierens bildet das konzeptuelle Fundament für alle weiteren Transformationen.
Mich interessieren Fundstücke mit besonderen ästhetischen Qualitäten: Steine, Äste, Rinde, Wurzeln – organische Formen, deren Gestalt von zeitlichen Einschreibungen geprägt ist. Jeder Fund wird archiviert nach dem Schema FIND-[Material]-[Fundort]-[Datum]-[laufende Nummer] – beispielsweise FIND-BRN-W23-240210-001 für einen Ast aus Waldsektor 23, gefunden am 10. Februar 2024. 

Für dieses Arbeitsvorhaben konzentriere ich mich auf die skulpturale Dimension: Im Atelier entsteht ein Dialog zwischen gefundenen Objekten und handgefertigten Elementen. Ausgewählte Fundstücke werden nachgeformt, wobei ein Spannungsfeld zwischen dokumentarischer Genauigkeit und interpretierender Transformation entsteht.
Diese skulpturalen Arbeiten erkunden die fließenden Übergänge zwischen organischen und konstruierten Formsprachen und schaffen bewusst Wahrnehmungsräume, in denen sich gewohnte Kategorien auflösen. Momente produktiver Irritation eröffnen neue Lesarten zwischen Vertrautem und Fremdem. Die Frage nach der Authentizität des Objekts wird zu einer Reflexion über unser Verhältnis zur Natur und die Bedingtheit unserer Wahrnehmung. 

Statement der Künstlerin

ART-EMB-ST-220801-001 für das Artefakt "Something Familiar" aus der nicht realisierten Installation, 2022.