Beschreibung
Wie sich Geschlechtersterotype auf das Design von Kleidung auswirken und was dieses wiederum über gesellschaftliche Hierarchien aussagt zeigt die Arbeit Trousers without Pockets:
Die an die Rundungen eines “wohlgeformten“ Pos erinnernde Bodenvase ist mit einem Anzug aus Jeanshosen bekleidet. Aus einigen wenigen Taschen ragen iPhone-Attrappen hervor viele der Taschen sind jedoch nicht nutzbar sondern nur aufgesetzt oder zugenäht. Tatsächlich haben viele für Frauen entworfene Hosen keine Taschen in die man etwas hinein stecken könnte – nichts soll beulen oder auftragen und von der figurbetonten Silhouette ablenken. Die aus den Taschen ragenden iPhones verweisen auf die Debatten um den iPhone-Hersteller Apple der Kritik dafür einstecken musste dass er mit dem 65 Zoll großen iPhone Xs Max ein für durchschnittliche Frauenhände nicht einhändig nutzbares Smartphone präsentierte während die Produktion des nur 4 Zoll großen iPhone SE eingestellt werden sollte.
Der Autorin Seraphine Meya kam beim Anblick dieser Skulptur ein Zitat von Mirna Funk in den Sinn: “Weibliche Unabhängigkeit kann nur mit finanzieller Unabhängigkeit funktionieren.“ Für eine dicke Brieftasche oder einen Autoschlüssel ist in diesen Hosen jedenfalls kein Platz …
(Statement von Dr. Nicole Grothe, Museum Ostwall)
Das Motiv ist Teil der Posterreihe „Struktur“.