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Bitter Pills von Hannah Cooke

29.500,00 

SKU hc-27-grwb6xtzn Kategorie

Zusätzliche Informationen

Künstler

Hannah Cooke

Material

Teppich 100% Schurwolle, Spiegel, Baumwollrücken mit Naturlatex

Maße

2,6 x 2,6 m (x 6 cm)

Technik

Wandteppich

Welche “bittere Pille“ ist hier zu schlucken? In den Ecken des von Hannah Cooke handgetufteten Wollteppichs fletschen Hyänen ihre Zähne, in der Mitte prangt übergroß eine Vulva, in deren Öffnung wir uns selbst im Spiegel sehen. Obwohl der weibliche Körper als gebärender Körper für unser aller Existenz unverzichtbar ist, wird ihm, wie Frauenkörpern generell, in der Medizin wenig Beachtung geschenkt. Jenseits der Gynäkologie steht bei medizinischen Forschungen meist der männliche Körper im Fokus. So werden z.B. neue Medikamente seltener an Frauen getestet, weil der weibliche Körper als “zu komplex“ gilt. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die medizinische Versorgung von Frauen. Die Hyänen, deren Kommunikationslaute oft als eine Art “hysterisches Lachen“ beschrieben werden, verweisen auf die “Hysterie“, einen von der Antike (hystéra = Altgriechisch für Gebärmutter) bis in das 20. Jahrhundert hinein in der Medizin und der Psychoanalyse genutzten Begriff. Unter diesem wurden verschiedene Krankheiten und Störungen zusammengefasst, die allesamt dem weiblichen Körper zugeschrieben wurden. Obwohl die Medizin heute weiß, dass z.B. dissoziative Störungen bei allen Menschen vorkommen, werden Frauen, die auf Probleme medizinischer oder gesellschaftlicher Art hinweisen, weiterhin oft als “hysterisch“, im Sinne von “überdreht“ oder “nicht ganz ernst zu nehmen“ bezeichnet.

Spucken die Hyänen die “bitteren Pillen“, die man ihnen vorsetzt, vielleicht aus, statt sie zu schlucken?

(Statement von Dr. Nicole Grothe, Museum Ostwall)

Diese Arbeit ist Teil einer Serie, die sich mit dem Thema Gender Data Gap beschäftigt.

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