Unser Gremium



Das Bild zeigt ein Portrait von Nahom Mehret

Nahom Mehret

Kulturschaffender

Das Bild zeigt ein Portrait von Norina Quinte

Norina Quinte

Kunstagentin,

Mitgründerin von ato

Das Bild zeigt ein Portrait von Meheş Ungan vor schwarzem Hintergrund.

Mehveş Ungan

Kuratorin

Das Bild zeigt ein Portrait von Sophia Pompéry.

Sophia Pompéry

Künstlerin

Das Bild zeigt ein Portrait von Gülcan Nitsch.

Gülcan Nitsch

Dipl.-Biologin,

CEO Yeşil Çember – ökologisch interkulturell gGmbH

Das Bild zeigt ein Portrait von Sarah Hübscher.

Dr. Sarah Hübscher

Kulturwissenschaftlerin

Das Bild zeigt ein Portrait von Wolfgang Ullrich.

Wolfgang Ullrich

Kunstwissenschaftler

Das Bild zeigt ein Portrait von Felicitas Klein und Ekkehard Kneer.

Felicitas Klein & Ekkehard Kneer

Restauratorin & Restaurator

Das Bild zeigt ein Portrait von Handan Kaymak.

Handan Kaymak

Diversitätsberaterin

Das Bild zeigt ein Portrait von Hilka Dirks.

Hilka Dirks

Redaktionsleitung Crisp & Kritkerin

Das Bild zeigt ein Portrait von Dr. Claudia Peppel.

Dr. Claudia Peppel

Beraterin

Das Bild zeigt ein Portrait von Hannah Klein.

Hannah Klein

Geschäftsführung von ato,

Mitgründerin von ato

Das Bild zeigt ein Portrait von G.Kühnhardt Alvarez.

G. Kühnhardt Alvarez

Künstler:in

Das Bild zeigt ein Portrait von Susanne Rockweiler.

Dr. Susanne Rockweiler

Kuratorin, Vorstandsvorsitzende


Unser Bewerbungsprozess


Alle sechs Monate holen wir uns frische Perspektiven von außen: Ein unabhängiges Gremium aus Expert:innen – darunter Künstler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende, Wissenschaftler:innen und Journalist:innen – berät uns bei der Auswahl neuer Mitglieder für unser Netzwerk. 



Das bringt viele Vorteile: 


  • Vielfalt an Blickwinkeln: Unterschiedliche Erfahrungen und Hintergründe führen zu einer breiteren und ausgewogeneren Einschätzung. 
  • Hohe Qualität: Die fachliche Expertise hilft uns, spannende Positionen zu entdecken und unser Programm lebendig zu halten. 
  • Mehr Transparenz: Die Auswahl basiert nicht nur auf unserer eigenen Meinung, sondern auch auf unabhängigen Empfehlungen. 




Wann die nächste Deadline für Bewerbungen ansteht, siehst du hier:


Bewerbung


Kunst kuratiert von Handan Kaymak


Handan Kaymak, Diversitätsberaterin und Teil des ato Gremiums stellt ihre Werkauswahl vor.



Das Gremium im Interview


Neugierig, wer eigentlich hinter unseren Empfehlungen steckt? Unsere Gremiumsmitglieder berichten in kurzen Interviews über ihre Arbeit, ihre Sicht auf Kunst und warum sie bei ato dabei sind. Schau mal rein und lerne sie persönlich kennen: 

Das Bild zeigt ein Portrait von Nahom Mehret

Nahom Mehret

Kulturschaffender


Nahom Mehret ist Kunstschaffender. Er lebt und arbeitet in Luzern.

Welche Entwicklungen in der Kunstszene findest Du derzeit besonders spannend?


Derzeit finde ich es besonders spannend, dass Kunstinstitutionen zunehmend den Anspruch erheben, zugänglicher zu sein, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Diese Entwicklung wirft jedoch einige Fragen auf: Was bedeutet es konkret, zugänglicher zu werden? Wie kann eine Mehrstimmigkeit in der Kunst realisiert werden, die allen Perspektiven die gleiche Aufmerksamkeit schenkt? Diese Fragen sind zentral, wenn wir darüber nachdenken, welche Verantwortung Kunstinstitutionen übernehmen sollten. Dabei geht es nicht nur um physische Zugänglichkeit, sondern auch um die Schaffung inklusiver und respektvoller Räume, in denen vielfältige Stimmen gehört und gleichwertig behandelt werden.


Wenn Du etwas an der Kunstwelt ändern könntest, was wäre das?


Puhhh. Ich glaube, ich würde den Prosecco bei Vernissagen abschaffen. Der Prosecco-Hype der letzten Jahren hat andere Schaumweintrauben verdrängt.

Das Bild zeigt ein Portrait von Norina Quinte

Norina Quinte

Kunstagentin,

Mitgründerin von ato


Norina Quinte ist Kunstagentin und Mitgründerin von ato. Sie arbeitet multidisziplinär an der Schnittstelle von Theorie und künstlerischer Praxis. Sie lebt und arbeitet in Karlsruhe.

Welchen Bezug hast Du zur Kunst?


Die Kunst ist meine tägliche Arbeit, ein essenzieller Orientierungspunkt und eine ständige Begleiterin. Die Kunstwelt und den dazugehörigen Markt habe ich aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt – zum Beispiel in der Offszene, im Galeriensystem, im institutionellen und akademischen Kontext. Ich studierte anfangs Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften in Berlin, dann Kunstwissenschaft, Medientheorie und Ausstellungsdesign an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, wo ich über viele Jahre mit anderen Personen einen Offspace führte. Die Künstler:innen-Perspektive einzunehmen lernte ich allerdings auch durch mein privates Umfeld, als Tochter eines Künstlerpaars.


Wenn Du etwas an der Kunstwelt ändern könntest, was wäre das?


Künstliche Verknappung verbieten, transparentere Strukturen schaffen, Chancengleichheit erhöhen, Kollegialität statt Ellenbogen,ehrliche Gespräche über Einkommen im Feld "Kunst" führen, mehr Freiheit und Handlungsspielraum in Museen – Kurzum, eigentlich eine Reform von Akademien, Galerien und Institutionen zum Wohle aller Kunstschaffenden und ihrer Vertreter:innen ;)

Das Bild zeigt ein Portrait von Mehveş Ungan.

Mehveş Ungan

Kuratorin


Mehveş Ungan ist Kuratorin. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in methodischen Auseinandersetzung mit Begriffen der Kunstgeschichte und der Interpretation sowie in Kunst- und Bildtheorien. Sie lebt und arbeitet in Heidelberg.

Welche Entwicklungen in der Kunstszene findest Du derzeit besonders spannend?


In einer Zeit, in der unsere Errungenschaften wie Demokratie, Frauenrechte, Umwelt und Frieden bedroht sind, stellen sich kritische Positionen der zeitgenössischen Kunst diesen Entwicklungen entgegen! Feministische Künstlerinnen aus dem globalen Süden machen Mut.


Erinnerst Du dich an deine erste Begegnung mit Kunst?


Ich erinnere mich an eine Ausstellung von Joan Mir in Istanbul, die ich als Teenager besucht habe. Ich wollte kleine Gedichte zu den Werken schreiben und saß lange mit meinem Notizbuch vor den Bildern auf dem Boden.

Das Bild zeigt ein Portrait von Sophia Pompéry

Sophia Pompéry

Künstlerin


Sophia Pompéry ist Künstlerin und war 2017 - 2024 Lehrbeauftragte an der Weißensee Kunsthochschule Berlin. Ihre künstlerische Praxis bewegt sich heute im Spannungsfeld von Kunst, Physik und Philosophie. Sie lebt und arbeitet in Berlin. 

Welche Entwicklungen in der Kunstszene findest Du derzeit besonders spannend?


Konzeptuelle Kunst, physikalische Phänomene, Ökologie und Ökonomie.


Wenn Du etwas an der Kunstwelt ändern könntest, was wäre das?


Überwindung der Identitätspolitik, um zu inhaltlichen Debatten zurückzukommen.

Das Bild zeigt ein Portrait von Sarah Hübscher.

Sarah Hübscher

Kulturwissenschaftlerin


Dr. Sarah Hübscher ist Kulturwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in Forschung und Lehre an der TU Dortmund. Sie forscht unter anderem zu Kulturanalyse und Kulturvermittlung im musealen Kontext und urbanen Raum sowie Ausstellungen als Interaktionsräume und Räume der politischen Bildung. Sie lebt und arbeitet in Dortmund.

Worauf achtest Du bei der Auswahl von Künstler:innen und Kunstagent:innen?


Ich mag Irritationen. Dabei geht es mir weniger um Provokation oder Schock, sondern um reflexives Wissen und kulturelle Praktiken, die eingeschrieben sind in die künstlerische Handlung. Ich suche die Herausforderung.


Wenn Du etwas an der Kunstwelt ändern könntest, was wäre das?


Mehr Diversität, mehr Machtkritik, mehr Mut, mehr Reflexion.

Das Bild zeigt ein Portrait von Wolfgang Ullrich.

Wolfgang Ullrich

Kunstwissenschaftler


Wolfgang Ullrich ist Kunstwissenschaftler und freier Autor. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, bildsoziologische Themen sowie digitale Bildkulturen. Er lebt in Leipzig.

Welche Entwicklungen in der Kunstszene findest Du derzeit besonders spannend?


Mich beschäftigt, warum bildende Kunst seit einigen Jahren kein reines Phänomen der Hochkultur mehr ist, sondern warum es - ähnlich wie in Musik und Literatur schon lange - zunehmend auch popkulturelle und von Fans getragene Kunstszenen gibt. Wie verändern sich dadurch Charakter und Funktion der bildenden Kunst insgesamt? Hat sie mehr Reichweite denn je? Oder verliert sie an Distinktionskraft?


Erinnerst Du dich an deine erste Begegnung mit Kunst?


Mit vier oder fünf Jahren besuchte ich mit meinem Vater die Alte Pinakothek in München. Ich fing an, die Soldaten in Albrecht Altdorfers "Alexanderschlacht" zu zählen, wurde aber nie fertig damit...

Das Bild zeigt ein Portrait von Hilka Dirks.

Hilka Dirks

Autorin, Kritikerin &

Redakteurin von CRISP


Hilka Dirks ist Redaktionsleiterin von Crisp und Kritikerin. Sie arbeitet an den Schnittstellen von Text, Grafik, Kunst und Internet. Zudem ist sie Redakteurin für Berlinkultur bei der taz und schreibt regelmäßig für verschiedene Formate. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Worauf achtest Du bei der Auswahl von Künstler:innen und Kunstagent:innen?


„Der Kritiker Peter Herbstreuth schrieb einmal: „Ein Künstler, wenn er als solcher überleben will, wird durch sein Werk immer die Frage zu beantworten haben, ob er seinen Ideen bis zum Ende gefolgt ist und daraus etwas gemacht hat, was einen Sinn in sich selbst trägt und deshalb different sich zu anderen behauptet.“ Ich denke die differente Behauptung der eigenen Position ist ein sehr gut geeignetes Kriterium für die Auswahl der Künstler:innen. Bei Kunstagent:innen ist es ihre Motivation, ihre bisherigen Projekte und eine originäre Denkweise.“


Welche Entwicklungen in der Kunstszene findest Du derzeit besonders spannend?


Wie soll und muss eine globale Kunstgeschichte aussehen? Der alte, eurozentrische Kanon wird mehr und mehr in Frage gestellt. Wie könnte eine diverse, transkulturelle Kunstgeschichte der Zukunft geschrieben werden? Und was muss geschehen, um den Weg dafür zu bereiten?

Das Bild zeigt ein Portrait von Felicitas Klein.

Felicitas Klein

Restauratorin


Felicitas Klein ist Restauratorin. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Welchen Bezug hast Du zur Kunst?


Mein Beruf ist Restauratorin von Gemälden. Ich muss mich intensiv mit Kunstwerken befassen, da die Intention der Künstler:innen ein wichtiger Aspekt für eine gelungene Restaurierung ist. Der alltägliche Umgang mit Kunst hat mich nicht abgestumpft, im Gegenteil, ich konnte meine persönliche Auseinandersetzung verfeinern. Auch wenn Kunstwerke selbst verstörend und beunruhigend sein können, beruhigt mich die Tatsache, dass es Künstler:innen gab und gibt, die Kunst machen.


Wenn Du etwas an der Kunstwelt ändern könntest, was wäre das?


Viel mehr Kunstwerke sollten im öffentlichen Raum zu sehen sein. Sie können Denkanstöße geben, Zusammenhänge aufzeigen, Geschichten erzählen oder beim Gedenken unterstützen. Als unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft muss Kunst sichtbarer sein. Künstler:innen mit kreativen und phantasievollen Denkansätzen müssen deutlich mehr in gesellschaftspolitische Entscheidungen und in ThinkTanks eingebunden werden.

Das Bild zeigt ein Portrait von Gülcan Nitsch.

Gülcan Nitsch

Dipl.-Biologin,

CEO Yeşil Çember – ökologisch interkulturell gGmbH


Gülcan Nitsch ist Diplom-Biologin und Geschäftsführerin von Yeşil Çember – ökologisch interkulturell gGmbH. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Umweltbildung migrantischer Communities, im Aufbau interkultureller Netzwerke und Dialogformate sowie in der Beratung deutscher Umweltakteure. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Worauf achtest Du bei der Auswahl von Künstler:innen und Kunstagent:innen?


Ich achte zunächst darauf, ob ein Kunstwerk mich auf der emotionalen und ästhetischen Ebene anspricht. Wenn ja, beschäftigt mich intensiv die Frage "Wie". Ich schaue mir genau die Farben, Formen und die gesamte Komposition an, dann versuche ich mich in die Lage des Künstler:innen zu versetzen - was hat er dabei gedacht, gefühlt, beabsichtigt etc. Ich schaue ein Werk meistens mindestens zweimal an, vor allem von unterschiedlichen Distanzen und aus verschiedensten Perspektiven.


Erinnerst Du dich an deine erste Begegnung mit Kunst?


Ich habe das Gefühl, dass Kunst für mich schon immer da war und ein Teil von mir ist.

Das Bild zeigt ein Portrait von Dr. Claudia Peppel.

Dr. Claudia Peppel

Wissenschaftliche Koordinatorin ICI Berlin


Dr. Claudia Peppel ist wissenschaftliche Koordinatorin am ICI Berlin. Ihre Forschung umfasst historische Avantgarden, Ästhetisierungsprozesse und Konsumkultur im frühen 20. Jahrhundert sowie Fragen von Fake und Authentizität im Kunstkontext. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Welche Entwicklungen in der Kunstszene findest Du derzeit besonders spannend?


In den letzten Jahren ist ein neues Genre namens Wetterkunst entstanden. Werke, die unter diesem recht weit gefassten Begriff zusammengefasst werden, bestehen aus oder beinhalten meteorologische Elemente oder beschäftigen sich mit Umweltkomponenten bzw. dem Klimawandel und seinen Folgen und reichen dabei von Land Art bis hin zu neueren ökokritischen Kunstformen. Ich bin gespannt, wie Künstler:innen auf das drängende Thema der Klimakatastrophe reagieren werden und welche neuen Entwicklungen und Formen der Solidarität sich daraus ergeben werden. Ein weiteres Thema, das mich brennend interessiert, ist die Frage, ob sich in Museen, Galerien und auf Kunstmessen neue Strukturen in Bezug auf weibliche und feministische Künstler:innen und Kurator:innen etablieren werden und, falls ja, ob dies den Kunstmarkt neu gestalten wird.


Worauf achtest Du bei der Auswahl von Künstler:innen und Kunstagent:innen?


Kunstwerke sollten unerschrocken sein und Fragen aufwerfen. Für mich sind Kunstwerke am eindrucksvollsten, wenn es ihnen gelingt, das Leben sensibler zu gestalten, auch wenn das Leben der meisten Menschen nichts mit Kunst zu tun hat. Kunstagent:innen sollten sich um die Probleme und Vorrechte der Künstler:innen kümmern.

Das Bild zeigt ein Portrait von Ekkehard Kneer.

Ekkehard Kneer

Restaurator


Ekkehard Kneer ist Restaurator. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Worauf achtest Du bei der Auswahl von Künstler:innen und Kunstagent:innen?


Mir ist es wichtig bei Künstler:innen zu sehen und nachzuvollziehen, welche Sprache sie entwickeln, wie sie diese konsequnent einsetzen und dabei eigenständige und authentische Werke schaffen. Dies kann sich gerne in unterschiedlichen Medien und Ausdrucksformen zeigen.


Erinnerst Du dich an deine erste Begegnung mit Kunst?


Bereits im Kindergartenalter kann ich mich im familiären Umfeld an Atelierbesuche bei Künstler:innen und deren Lebenswelten erinnern, sowie an barocke Kirchenräume und Schlösser mit grandiosen künstlerischen Gestaltungen. All das hatte eine große Faszination für mich.

Das Bild zeigt ein Portrait von G. Kühnhardt Alvarez.

G. Kühnhardt Alvarez

Künstler:in


G. Kühnhardt Alvarez (Kükelhahn) ist Künstler:in. Im Zentrum der Arbeit steht die Dezentralisierung gewohnter Hierarchien und diskriminierender Strukturen im Kunstkontext. Dey arbeitet mit den Mitteln von Community Building, Intimität, Sichtbarmachung, Repräsentationskritik und „Cuteness“. Dey lebt und arbeitet in Köln, Stuttgart und deutschlandweit.

Welche Entwicklungen in der Kunstszene findest Du derzeit besonders spannend?


Eine besondere Qualität des Zeitgenössischen liegt darin, vermeintliche Grenzen von Material und Genre bewusst zu brechen und weiterhin auf Niederschwelligkeit zu achten.


Wenn Du etwas an der Kunstwelt ändern könntest, was wäre das?


Mehr Sichtbarkeit für mehrfach marginalisierte Gesellschaftsgruppen und deren strukturelle Teilhabe. Dazu sollte der Zugang zu künstlerischer Tätigkeit schon im Kindesalter beitragen. Veränderung beginnt nicht nur in den großen Institutionen heraus, sondern auch wie wir Kunst und deren Welten in unserem Alltag einbetten. Gerechtere Umverteilung von finanziellen Mitteln, alle künstlerische Arbeit soll bezahlt werden.

Das Bild zeigt ein Portrait von Susanne Rockweiler.

Dr. Susanne Rockweiler

Kuratorin, Vorstandsvorsitzende


Dr. Susanne Rockweiler ist Kuratorin und Vorstandsvorsitzende. Zudem lehrt sie unter anderem an der Universität der Künste Berlin. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Erfurt.

Welche Entwicklungen in der Kunstszene findest Du derzeit besonders spannend?


Wir leben in einer neuen Ära. Generative Künstliche Intelligenz (KI) schafft Chancen und stellt uns als Individuen, als Gemeinschaft und als Gesellschaft vor Herausforderungen: Welches Verständnis von Urheberschaft, Autonomie, Kreativität und Intelligenz müssen wir hinterfragen oder neu definieren? Was bedeutet das Verschwimmen von Grenzen zwischen menschlicher und maschineller Intelligenz für uns vor allem auch ethisch und sozial? Welche Ebenen legen Künstler:innen in ihren Werken frei zwischen Potenzial und Gefahr?


Welchen Bezug hast Du zur Kunst?


Kunst aller Genres sind wichtiger Teil meines Lebens. Klassische und vor allem zeitgenössische Musik begleiten mich seit ewig. Mit drei Jahren bekam ich Ballettunterricht - bis zur Geburt unseres ersten Kindes habe ich getanzt, vor allem Modern. Statt in die Schule zu gehen, bin ich manchmal mit meiner Freundin nach Basel gefahren, um Ausstellungen zu besuchen. Das erzählte ich natürlich nicht zuhause, aber meine Mutter sah es mir an der Nasenspitze an. Letztlich hat mich das Werk VOID von Anish Kapoor zur bildenden Kunst gebracht.

Das Bild zeigt ein Portrait von Hannah Klein.

Hannah Klein

Geschäftsführung von ato,

Mitgründerin von ato


Hannah Klein ist Geschäftsführerin und Mitgründerin von ato. Als Geschäftsführung ist sie zuständig für die Unternehmens- und Finanzstrategie und für die interne Organisation. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Welche Entwicklungen in der Kunstszene findest Du derzeit besonders spannend?


Die Welt spricht von Zeiten der multiplen Krisen. Es geht um Existenzängste, Krieg und Klimawandel. Auch die Kunst muss sich die Frage stellen, welche Rolle sie in diesem Kontext erfüllen kann und will. Ich bin der Meinung, Kunst ist essenziell, um als Gesellschaft die aktuellen Herausforderungen zu verstehen, zu verarbeiten und zu überwinden. Allerdings ist die aktuelle Kunstszene derzeit sehr unter sich. Künstler:innen versuchen Relevanz zu schaffen, in dem sie sich medialen Trends hingeben und selbstreferenziell arbeiten. Kunst muss nicht politisch sein, aber sie sollte nicht nur im Kunstdiskurs relevant sein, sondern gesamtgesellschaftlich. In Zeiten der Krisen mehr denn je.


Worauf achtest Du bei der Auswahl von Künstler:innen und Kunstagent:innen?


Die richtige Balance aus Ästhetik und Relevanz.

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