
Long-term memory, On board
Long-Term Memory ist eine persönliche und poetische Auseinandersetzung mit Erinnerung, Verlust und Sehnsucht.
Die Serie entstand als Reaktion auf die Alzheimer-Erkrankung von Fischers Mutter – eine Krankheit, die ihr Kurzzeitgedächtnis langsam zerstörte, während Fragmente der fernen Vergangenheit wieder auftauchten. Jedes Werk besteht aus Papierstreifen, die zu einem gitterartigen Muster verwoben sind, das an Textilien erinnert – Kette und Schuss symbolisieren sowohl die Dekonstruktion der Erinnerung als auch die zarte, fragile Art und Weise, wie sie sich im Laufe der Zeit wieder zusammensetzt.
Ein Mann und eine Frau begegnen sich auf einem Schiff. Sie ist dunkelhäutig und kommt aus dem Mittelmeerraum, er aus dem kalten Norden. Sie finden zueinander über Entfernung und Zeit hinweg. Das Meer ist ihr Zeuge – still, unermesslich, isolierend. Sie reisen gemeinsam auf ihrer Insel.
Die Werke entstehen aus Fotos, die sie voneinander gemacht haben, jedes geprägt von liebevollen Augen. Diese drei Elemente – er, sie und das Meer – bilden ein stilles Dreieck, das hier, Jahrzehnte später, wieder auftaucht und durch den Akt des Erinnerns erneut zusammengehalten wird.
Nun sind diese beiden Menschen und sogar ihre Verbindung in Erinnerung aufgelöst.
Und Fischer ist derjenige, der immer wieder versucht, sie einzufangen.
Long Term Memory ist eine Hommage an diese Verbindung und eine Reflexion über die Sehnsucht nach Präsenz angesichts der Abwesenheit. Es verwebt Identität, Zeit und Liebe – Fäden, die zwar ausgefranst sind, aber dennoch halten.
Teil der Werkreihe "Long-term memory"