Was war neben deiner künstlerischen Tätigkeit der bemerkenswerteste (Neben-)Job, in dem du gearbeitet hast?
Als Studentin habe ich in Achern und Umgebung in Privathaushalten den Strom abgelesen. Dabei erhielt ich tiefe Einblicke in die Lebensrealitäten deutscher Kleinstadtfamilien. Diese Erfahrung war sehr prägend für mich.
Wie erlebst du Neid und Konkurrenz in der Kunstszene?
Den Neid und die Ellenbogen bekomme ich in der Regel nicht mit, manchmal habe ich das Gefühl, das ist ein Märchen, das erzählt wird, um abzuschrecken. Bisher erfahre ich vor allem große Solidarität und Zusammenhalt, dabei spielt ato auch eine große Rolle.
Ohne wen wärst du nicht da, wo du bist?
Ohne die Frauen die bisher an meine Arbeiten geglaubt und mich unterstützt haben. Aber auch die Unterstützung durch meinen Partner, der mich oft genug dazu bewegt bestimmte Hürden anzugehen und zu überwinden.
Ausstellungsansicht Red Flags, La Kunsthalle Mulhouse 2023 © Hannah Cooke
Bist du ein Nepo-Baby?
Den Begriff musste ich kurz recherchieren – nö!
Aber nach dem Kunststudium habe ich festgestellt dass es doch einige Nepo-Babies gab, auch wenn sie es während des Studiums gut kaschiert haben.
Was war die bewegenste Reaktion auf deine Kunst?
Auf die Videos mit meiner Tochter habe ich die bewegendsten Nachrichten erhalten. Es war sogar eine Frau dabei, die sich durch meine Arbeit so gestärkt gefühlt hat, dass sie sich für ein Kind und für die Kunst entschieden hat. Ich hätte vorher nie gedacht, dass meine Arbeit Menschen so sehr bewegen und berühren kann.
Was hast du in letzter Zeit neu gelernt?
Ich musste lernen, dass Gesundheit leider keine Selbstverständlichkeit ist. Und unzählige KI tools für eine neue Arbeit 🤪
Wo würdest du gerne mal ausstellen?
In München. Mittlerweile habe ich schon in so vielen Städten ausgestellt, nur in meiner Heimatstadt noch nicht.
Ausstellungsansicht MO Kunstpreis, Museum Ostwall, Dortmund 2025 © Hannah Cooke
Welchen Rat hast du ausgeschlagen?
Im 3. Semester hat mir eine Professorin geraten es mit der Kunst zu lassen, schließlich sei das nicht für jeden etwas. Ihr Mann hätte auch irgendwann eingesehen, dass er besser kein Künstler ist und zeichnet nun einfach nur für sich.
Was hilft dir, dich zu entspannen?
Ein guter Plan und eine gesunde Familie.
(1) Ausstellungsansicht Spießrutenlauf, Kunsthalle Vogelmann 2025 © Hannah Cooke (2) Spießrutenlauf, Detail 2025 © Hannah Cooke
Hannah Cooke wird bei ato von der Kunstagentin und Gründerin Norina Quinte vertreten.

