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Konsumformate 👀 Teil 3: Pixelparty

Du verspürst Lust auf Kunst, doch du liegst reglos wie eine Kartoffel auf der Couch? Keine Sorge, we got you! In dieser Reihe empfiehlt Aras San Kunstformate, die du über den Bildschirm rezipieren kannst. Lesedauer: 2 min

Normalerweise ziehst du die Augenbrauen hoch, wenn die Öffentlich-Rechtlichen sich an einem neuen „coolen“ Kunstformat versuchen? Wieder eine Sendung, in der Kunst von oben herab erklärt wird, möglichst kunsthistorisch, möglichst konventionell? Okay, aber diese Sendung hat eine Chance verdient:


3. Pixelparty

Es ist schon mal ein gutes Zeichen, wenn ein neues Kunstformat nicht das Wort „Kunst“ im Namen enthält. Noch besser sogar, wenn damit kein Wortspiel versucht wird – hatten wir schon etliche Male, sorgt immer für Fremdscham-Gänsehaut. Pixelparty dagegen verspricht Spaß. Und irgendwas Digitales. 

Die zwei Moderator*innen, DIY-YouTuberin Laura Kampf und Viva-Veteran Nils Bokelberg, machen sich im Laufe der Sendung auf den Weg, die Welt der digitalen Kunst zu erkunden. In vier Folgen blicken sie auf aktuelle Themen wie das Metaversum, Künstliche Intelligenz, Krypto-Kunst und NFTs. 
Man erhält Einblicke in die Avantgarde-Themen unserer Zeit. Glücklicherweise so, dass es auch als Laiin*Laie weitestgehend verständlich wird, was es mit diesen neuen Entwicklungen in der Kunstwelt auf sich hat. Die Interviewpartner*innen sind gut gewählt und versuchen, ähnlich wie bei ARTEs Streetphilosophy, etwas Klarheit in ein unklares Feld zu bringen. 
Auch wenn es die Sendung nie ganz schafft, die Charakterzüge einer öffentlich-rechtlichen Doku hinter sich zu lassen, geben sich die Macher*innen die größte Mühe, zeitgemäße Erzählweisen und innovative Einspieler einzubauen. Als Sidekick die quietschige Animationsfigur Farina Future einzubinden, hat durchaus Charme.
In diesem Sinne schaut man auch über andere kleine Ungereimtheiten, wie die nicht immer on point gestellten Fragen des Moderator*innenduos oder die oft ausbleibenden Aha-Momente für uns Zuschauenden gerne hinweg. Man bleibt dran, denn am Ende ist es dann doch ganz cool. 

Dieses Out-of-the-Box-Denken kommt nicht von ungefähr, denn die treibende Kraft hinter der Sendung ist Alain Bieber. Der Direktor des NRW-Kunstforums und Enfant Terrible der Düsseldorfer Kunstszene will alles – außer dem Status Quo. Es muss nach vorne gehen, das ist die Hauptsache.
Wir brauchen mehr davon!

Alle Folgen findet ihr hier: ARD Mediathek