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In einem kaputten Sofa steht ein Stuhl anstelle eines Sitzkissens

Kritisier mein nicht

Kritik an der eigenen künstlerischen Arbeit kann absolut niederschmetternd sein. Wie geht man damit am Besten um? Vier Vorschläge. Lesedauer: 2 min

In den meisten künstlerischen Disziplinen kommt man früher oder später nicht darum herum, sich Kritik zu stellen. In den Austausch zu treten, seine eigene Position gegen andere Meinungen zu verteidigen. An Kunsthochschulen wird dauerhaft Kritik ausgeübt: Von niederschmetternden Pamphleten bis zur schüchternen Auseinandersetzung. Wie geht man um, dass die eigene Arbeit dem Blick der anderen ausgesetzt wird? 
Hier die vier Optionen!

  1. Abprallen lassen
    „Bro, was auch immer der sagt, lass es nicht an dich ran. Was du machst, ist echt Genius!“
  1. Ablehnen
    „Ihr versteht mich einfach nicht. Vermittelt sich doch von selbst!“
  1. Annehmen
    „Fair Point. Vielleicht ist da was dran, wenn zwölf Personen in dem Raum ähnlich empfinden.“
  1. Anpassen
    „Sie haben recht, Madame. Der Stuhl vervollkommnet das Sofa. Dass die DVD so leicht angewinkelt ist, lässt alles gleich deutlich hermetischer erscheinen.“

 

Tatsache ist: Welche Methode man auch wählt, Kritik macht etwas mit der Arbeit und oft auch mit einem selbst. Im besten Falle stellt man sich ihr, wächst vielleicht sogar daran. Wenn es weh tut, heißt das manchmal Wachstumsschmerz. Dennoch ist es wichtig, seinen eigenen Standpunkt nicht zu verlieren, nicht einzuknicken im Konsens der Anderen. Sonst wird man selbst zu der Person, die vor der eigenen Arbeit steht und nicht mehr weiß, was man da eigentlich fabriziert hat. Mit Kritik in der Kunst ist es wie mit der Politik: Wenn man es allen recht machen will, zerstört der Konsens manchmal die Qualität des Werks.

An dieser Stelle gibt es regelmäßig Memes von unserem Lieblings-Art-Meme-Account Freeze Magazine. Kommentiert werden sie von Helena Kühnemann, Autorin und Künstlerin aus Berlin. Mehr witzige Kunst-Memes von Cem A. findet ihr auf @freeze_magazine.